Heloderma

Medizinische Neuigkeiten

Echsensgift gegen Alzheimer
Nordamerikanisches Reptil eröffnet Chancen für neues Demenz-Präparat
Im Gift des nordamerikanischen Gila-Monsters (Heloderma suspectum), einer giftigen Echse, haben Wissenschaftler einen Stoff gefunden, der für die Herstellung von Alzheimer Präparaten Verwendung finden soll. (So die Überschrift in einer New Yorker Zeitung). Das New Yorker Biotechnologie Unternehmen Axonyx Inc. hat aus dem Stoff ein Präparat unter dem Namen Gilatide entwickelt, das momentan an Patienten in den USA untersucht wird. Der Stoff soll helfen das Erinnerungsvermögen und das Gedächtnis zu stärken. Das Medikament soll demnächst unter dem Namen “Gilatide” auf den Markt kommen. Der Biss des Gila-Monsters, das in den trockenen Wüstengebieten der West-USA und Mexikos lebt, ist für den Menschen sehr schmerzhaft, verursacht Schockzustände, Blutdruckabfall und Bewusstlosigkeit, aber im Gift des Reptils befindet sich ein Stoff, der auf einen bis dato unbekannten Rezeptor im Gehirn wirkt.

Neues Medikament aus Heloderma suspectum Speichel
Ein Hormon aus der Speicheldrüse reguliert die Insulin Produktion bei Zuckerkranken. Das natürliche GLP-1 lässt sich therapeutisch nicht nutzen, weil es durch Enzyme innerhalb weniger Minuten inaktiviert wird. Um die Wirkdauer zu verlängern, beschritt man pharmakologisch verschiedene Wege: Es wurde versucht, die Struktur von GLP-1 so zu verändern, dass das Peptid von den Enzymen nicht mehr abgebaut werden kann. Ferner entwickelte man Enzymhemmer, um den GLP-1-Abbau zu blockieren, und suchte nach Substanzen, die die Effekte von GLP-1 imitieren, aber länger wirken. Dabei fand man zufällig im Speichel von Heloderma suspectum ein aus 39 Aminosäuren bestehendes Peptid, das eine enge Homologie zu GLP-1 aufweist, aber nicht von den Enzymen abgebaut wird. Die ersten Untersuchungen mit dem synthetisierten Wirkstoff Exenatide bestätigten, dass die Substanz die Wirkungen von GLP-1 imitiert. "Es ist damit der erste Vertreter einer neuen Substanzklasse, die wir als Inkretinmimetika bezeichnet haben", erklärte Prof. John Buse, Chapel Hill/USA.
Der neue Wirkstoff Exenatide, der subkutan zu applizieren ist, soll die glykämische Kontrolle deutlich verbessern. Die Substanz bindet an den Rezeptor des Glucagon-like-Peptide-1 (GLP-1), das nach der Nahrungsaufnahme im Darm sezerniert wird, greift über diese Bindung in den Kohlenhydrat metabolismus ein und kurbelt so glukoseabhängig die Insulinsekretion an.

Exenatide wurde ursprünglich aus dem Speichel der Echsenart Heloderma isoliert und entspricht dem synthetischen Exendin-4. Der entscheidende Vorteil liegt darin, dass Exenatide die Insulinantwort nur dann stimuliert, wenn die Glukosekonzentration hoch ist. Ist der Blutzuckerspiegel aber niedrig, unterbleibt die Stimulation. Weil die Stimulation der Insulinsekretion direkt von der Glukosekonzentration abhängt, entfällt das Risiko von Hypoglykämien. Nach ersten Hinweisen vermag Exenatide auch andere GLP-1-Effekte zu induzieren. Darunter fallen die Reduktion von Appetit und Nahrungsaufnahme sowie die Aktivierung der Proliferation von Betazellen.  das neue Antidiabetikum bietet erstmals nach Einschätzung der Forscher auch die Moeglichkeit, die Progredienz des Diabetes mellitus aufzuhalten oder zumindest zu verlangsamen.
In den bislang abgeschlossenen Phase-III-Studien kristallisierte sich heraus, dass das Pharmakon nicht nur die postprandiale Hyperglykämie deutlich senkt, sondern auch den Nüchternwert und die HbA-1C-Konzentration günstig beeinflusst. Ferner wurde eine Gewichtsreduktion festgestellt.
 

Exenatide, ByettaTM (Lilly Deutschland)

                                                                                       Byetta                    

Mit Exenatide ist der erste Vertreter der  Inkretinmimetika auf dem Markt. Der Arzneistoff ist in Kombination mit Metformin und/oder Sulfonylharnstoff-Praeparaten bei Typ-2-Diabetikern indiziert, deren Blutzucker mit der maximal vertraeglichen Dosis dieser oralen Therapeutika nur unzureichend eingestellt werden konnte. Exenatide ist die synthetische Form des Peptidhormons Exendin-4, das im Speichel der nordamerikanischen Krustenechse Heloderma suspectum (Gila Lizard) vorkommt. Die Echse hat sich hervorragend an eine unregelmaessige Nahrungsaufnahme angepasst. Sie kann für die Zeit des Fastens ihr Pankreas abschalten, bei Nahrungsaufnahme wird dieses mittels Exendin-4 eingeschaltet. Dieses Hormon stimuliert bei der Echse Aehnlich wie das humane Glucagon-like-Peptide-1 (GLP-1) beim Menschen  glucoseabhaengig unter anderem die Insulinsekretion des Pankreas Das synthetische Peptid Exenatide, dessen Aminosaeurensequenz teilweise mit der von humanem GLP-1 uebereinstimmt, wirkt in gleicher Weise wie Exendin-4..